Doch etwas später als gedacht und von mir eigentlich auch geplant, aber nachstehend nun endlich mein Review auf den Tag 1 der rp12.

Obwohl es am Abend zuvor doch etwas später wurde, war ich erstaunlicherweise vor dem Wecker wach. Schnell geduscht und „hübsch“ gemacht ging es dann zur Station, wo die diesjährige re:publica erstmalig stattfand.

Das Zimmer hatte ich wohlweislich bereits Anfang November 2011 gebucht. Vorrauschauend nahm ich ein Hotel, welche nicht zu weit weg von der Veranstaltungslocation liegt. Das gewählte Mercure Hotel Berlin Mitte lag sogar direkt gegenüber.

Also aus der Tür raus und #fupp war ich da. Es warteten auch bereits die ersten vor dem Einlass und sogar bekannte Gesichter waren darunter.

Nicht lang gewartet gab es dann auch den Startschuss und der Einlass wurde geöffnet. Zügig zur Akkreditierung und die #rp12 konnte starten. Da ich gegen halb 9 bereits auf dem Gelände war, die Eröffnungssession jedoch erst um 10 Uhr los ging, blieb ausreichend Zeit das Areal etwas zu erkunden.

Bild re:publica 2012

Natürlich war es noch recht früh und daher wirkte es teilweise noch etwas leer, dies sollte sich jedoch bald ändern. :) Trotz der weit über 3000 Besucher wirkte es nicht beengt. Es gab „Sitzpyramiden“ (vor Ort auch gern „Affenfelsen“ genannt) sowie etliche Stühle. Neben dem geräumigen „Square“ in dem auch Verpflegung geboten wurde und einige Infostände von Partnern zu finden waren, gab es noch 5 „Stages“ auf der gleichen Ebene. Eine Etage darüber fanden sich weitere 3 „Stages“.

Nach einigen „Hallo“ bekannter und auch neuer Gesichter ging es dann in die Eröffnung. Habe mir mit Chris (@ChrisLietze) einen Platz in Reihe 2 organisiert und somit einen super Blick auf die Bühne. Kurz nach 10 betraten dann Tanja Haeusler, Johnny Haeusler (@spreeblick), Markus Beckedahl (@netzpolitik) und Andreas Gebhard (@suffar) die Bühne und eröffneten die re:publica 2012.

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Session 1Creative Internet Business: Made in Germany?

Der Raum war gut gefüllt. Diese Session ging für mich jedoch nur ca. 15 Min, da ich mir etwas anderes darunter vorgestellt hatte. Der Titel „Made in Germany“ wurde – zumindest bis ich die Session verlassen hatte sehr stark mit dem Fokus auf Berlin behandelt. Dies war mir etwas zu einseitig. Den Tweets, welche zu der Session geschrieben wurden, nach zu urteilen ging es mir hierbei nicht allein so.

Wie bei guten Veranstaltungen oftmals üblich, so überschneiden sich Sessions, welche man gern sehen möchte. So auch bei der #rp12. Mein Verlassen der Stage 2 führte mich direkt zu Stage 5.

Session 2DIY Barrierefreiheit | Wie man das Netz nutzt, um weiter zu kommen

Auf diese Session habe ich mich gefreut, da ich die Aktivitäten von Raul (@RAULde) schon eine Weile verfolge und ich dieses Engagement sehr gut und auch wichtig finde. Das bekannteste Projekt ist wohl die wheelmap.org. In der Session stellte Raul jedoch ein anderes Projekt vor: brokenlifts.org. Mit diesem Projekt soll der aktuelle Stand von defekten Aufzügen im ÖPNV an Bahnhöfen, U-Bahn-Stationen etc. dokumentiert und für die Allgemeinheit abrufbar gemacht werden.

Aus den Auführungen war erkennbar, dass es gar nicht einfach ist, diese Daten zu erfassen und auch aktuell zu halten. Genau wie die wheelmap ist auch brokenlifts ein sehr spannendes und zudem wichtiges Projekt, welches nicht nur Menschen mit Bewegungseinschränkungen hilft, sondern auch jungen Eltern mit Kinderwagen, Radfahrern etc.

Die Sozialhelden suchen übrigens noch Entwickler/Programmierer, welche helfen, das Projekt weiter voran zu treiben. Wer also Entwickler/Programmierer ist oder jemanden kennt der jemanden kennt der hier weiterhelfen kann – einfach die Sozialhelden oder Raul kontaktieren.

Im Anschluss folgte ein Vortrag von Maik Wagner (@fernmuendlich) zum Thema barrierefreie Webentwicklung u.a. bei Bildern auf Webseiten und welchen Sinn der Alt-Text für das Thema Barrierefreiheit hat. Er demonstrierte dies zum Beispiel mit einem Screenreader, welcher die Inhalte der Webseite vorliest. Ich habe von dem vorgelesenen jedoch sehr wenig wirklich gut verstehen können. Dies ging mir nicht allein so. Auf Nachfrage sagt er, dass es auch bessere Screenreader gibt, diese dann natürlich auch teurer sind.

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Session 3Unerhört: Digitale Barrierefreiheit und Partizipation im Netz

Nach einer kurzen Pause startete dann die Podiumsrunde mit Julia Probst (@EinAugenschmaus), Enno Park (@ennomane) und Alexander Görsdorf (@notquitelikeB) welche von Florian Blaschke (@trotzendorff) moderiert wurde. Hierbei wurde unter anderem über die Thematik der Untertitelung von Filmen und Fernsehsendungen gesprochen und auch über die Einbindung von Gebärdensprachdolmetschern.

Weiterhin ging es darum, dass die Podiumsteilnehmer nicht die Masse der Gehörlosen abbilden und eben viele aufgrund der „Selektion“ im Kindesalter nicht auf „normale“ Schulen gehen und dies u.a. ein Grund ist, warum es vielen Gehörlosen schwerfällt, z.B. gut zu schreiben.

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Session 4Spielregeln für das Netz – sicher publizieren in Blogs, Foren und Sozialen Netzwerken

Direkt im Anschluss fand die Session von Udo Vetter (@udovetter) statt. Er schilderte anhand von Beispielen welche Dinge für sicheres publizieren in den sozialen Netzwerken und auf Blogs zu beachten sind.

Die Session war doch recht kurzweilig und sehr locker und entspannt vorgetragen und es gab, wie zu erwarten auch einige Fragen. Aus der Session habe ich vor allem mitgenommen, dass vieles gar nicht einer solchen Aufregung bedarf, wie sie gern verbreitet wird (z.B. Thema Impressum).

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Abstecher zum Gendarmenmarkt

Die eigentlich geplante Session danach lies ich ausfallen und nutzte die Zeit, um mich wieder mit ein Socializing zu betreiben. Kurz vor 4 ging es dann aber runter vom Gelände Richtung Gendarmenmarkt. In einem Blogpost hatte Marco (@mahrko) erwähnt, dass er noch eine Karte für eine Aufzeichnung von „Gottschalk Live“ frei hat. Nach kurzer Abstimmung via Twitter habe ich mir diese dann gesichert. So steuerten wir zu sechst das Studio der Grundy Light Entertainment an.

Nach Ankunft und der „Anmeldung“ sollten wir alles an der Garderobe abgeben – Taschen, Handy, Smartphone, Kameras etc. Zwar etwas ärgerlich, aber noch halbwegs verständlich. Danach dann jedoch eine Kontrolle, welche fast schlimmer war, als man es von Flughäfen kennt. Alle Besucher wurden mit „Handscannern“ geprüft. Dies war einerseits zeitraubend und mAn ziemlich übertrieben.

Danach ging es, wenn ich richtig mitgezählt habe, 4 Stockwerke nach oben – Treppenhaus, obwohl ein Fahrstuhl vorhanden war. Hat mich jetzt nicht so gestört, aber es waren auch ältere Menschen unter den Besuchern. Auf der richtigen Etage angekommen durften wir dann bei warmer stickiger Luft erst einmal gefühlte 30 Min warten. Dann endlich gingen die Türen auf und wir durften ins Studio. Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen wurde die Platzwahl ein wenig dirigiert, man durfte also nicht Platz nehmen wo man wollte, obwohl es keine Platzkarten waren.

Wenige Minuten später kam dann Thomas Gottschalk und machte ein kleines WarmUp – dann ging es mit der Show los. Es war die erste der „66 Wünsche“-Shows. Nach ca. einer halben Stunde war das Ganze dann auch schon wieder vorbei.  Für mich war es der erste Besuch einer TV-Aufzeichnung. Ich fand es interessant so etwas mal live zu erleben. Zwingend wiederholen muss ich es aber nicht unbedingt. Der Abstecher hat aber dennoch Spass gemacht. :)

Session 5Rockstars und Mimosen – Wie die deutsche Blogosphäre veramerikanisiert wird

Aufgrund des Abstechers habe ich das METRO-BBQ verpasst. Aber zu meiner als nächstes geplanten Session waren wir jedoch rechtzeitig zurück.

Sascha Pallenberg (@sascha_p) hatte sich für dieses Jahr das Thema der Veramerikanisierung der deutschen Blogosphäre vorgenommen. Einleitend mit der Vorstellung einiger bekannter US-amerikanischer Blogger und deren Erfolgstorys. Darauf folgten dann deutsche Blogger und – nach Aussage von Sascha – die Feststellung, dass es in Deutschland viel weniger Blogger gibt, welche einem breiten Publikum bekannt sind. In der Folge sind sie auch weniger erfolgreich. Ausserdem kritisierte Sascha die seiner Ansicht nach fehlende Zusammenarbeit von Bloggern untereinander und auch zwischen Bloggern und den traditionellen Medien.

Man darf darüber streiten, ob man mit einem Blog Geld verdienen muss und kann ebenso darüber diskutieren, ob ein Blog erfolgreich sein muss und ab wann dieser Punkt erreicht ist. Was eigentlich „erfolgreich“ sein bedeutet sieht sowieso jeder anders. Was ich persönlich aber als unstrittig sehe ist der Punkt, dass es eine stärkere Vernetzung der Blogger untereinander braucht. Das Thema Kooperation unter Bloggern war auch Thema anderer Sessions im Laufe der re:publica 2012. Das Abstellen von Neid dürfte hierbei schon ein wichtiger Schritt sein.

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Session 6Überraschungs­vortrag

Den Abschluss des Tages bildete der „Überraschungsvortrag“ von Sascha Lobo (@saschalobo). Dieser fand auf Stage 1 statt und war sehr gut besucht (was ja irgendwie auch zu erwarten war).  In seinem Vortrag beleuchtete Sascha einige aktuelle Themen wie z.B. Urheberrecht, Piratenpartei uvm.

Er sorgte auch wie so oft für einige Lacher. Man kann ihn und seine Art mögen oder eben nicht – viele der Themen sind aus meiner Sicht aber wichtig und richtig. Besonders gut fand ich seinen Aufruf, eigene Blogs anzulegen. Twitter, ja. Facebook, ja. Sinngemäss: macht was Ihr wollt, nutzt was Ihr wollt, aber macht zudem noch ein eigenes Blog. Die Daten sind einem selbst, es kann nicht mal eben verkauft und dann geschlossen werden, ohne dass man selbst hierauf Einfluss nehmen kann.

Dies trift natürlich nur für selbstgehostete Blogs zu, aber es ist ein richtiger Gedanke, wie ich finde. Diesem Thema hatte sich Sascha ja bereits im Vorfeld in einer seiner Kolumnen gewidmet. Meine Gedanken dazu und 4 vermutete Gründe welche die dt. Blogosphäre behindern, habe ich im Nachgang in einem Artikel beschrieben.

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Abendgestaltung

Den Abend nutze ich dann wieder für Gespräche. So unterhielt ich mich z.B. mit dem Gesicht hinter dem Avatar des Twitter-Accounts von Addison-Wesley (@AddisonWesley) Pia Kleine Wieskamp (@pKleine). Zwischendrin tippte mich eine junge Frau an und siehe da, es war Jule (@EinAugenschmaus), auf die ich mich im Vorfeld auch schon gefreut hatte. Umständebedingt blieb in diesem Moment jedoch leider keine Zeit für ein längeres Gespräch und wir verblieben so, dies an Tag 2 fortzusetzen.

Weitere angenehme Gespräche gab es im Laufe des Abends dann auch noch mit Frank (@couchfunk), Melanie (@melaala) und Carolin (@CarolinN).

Tagesfazit zu Tag 1 der #rp12

Sehr viele Informationen, welche zu verarbeiten waren und sehr viele Menschen, welche man wieder oder neu treffen durfte. Noch mehr allerdings, welche ich zeitbedingt nicht für einen netten Plausch treffen konnte.


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