Der diesjährige Urlaub führte uns nach Polen. Über die ersten 3 Tage in Breslau (Wrocław) habe ich ja bereits berichtet. Als zweites Ziel hatten wir uns Stettin (Szczecin) ausgewählt. Breslau liegt mehr im Landesinneren und mit Stettin wollten wir einfach etwas See-Feeling in den Urlaub bringen.
Für die Fahrt von Breslau nach Stettin haben wir uns bewusst für die Strecke über die Landstrassen innerhalb Polens entschieden. Der 1. Vorschlag des Navigationsgerätes führte über Cottbus nach Stettin, und somit über einen hohen Anteil deutscher Autobahn. Wir wollten jedoch etwas vom Land mitbekommen und da es Urlaub war, hatten wir auch keinen zeitlichen Stress.
Die Strassen waren in keinem anderen Zustand, wie man dies aus Deutschland kennt. Was sehr auffällig war, dass in fast jedem auch noch so kleinen Örtchen, ein Blitzgerät zu finden war. Die „Radarfallen“ wurden jedes Mal sehr früh durch ein Schild angekündigt. Da wir nahezu ausschliesslich mit Tempomat gefahren sind und uns auch an die Geschwindigkeitsregeln gehalten haben, war es nicht problematisch. Aber auffällig war es schon. Die landschaftlichen Eindrücke waren wirklich sehr schön und wir haben es auch nicht bereut, den „Landweg“ der Autobahn vorgezogen zu haben.
Auf der Fahrt gab es auch Zwischenstops und so sind wir gegen späten Nachmittag in Stettin angekommen. Vorbei am Hafengelände führte die Schnellstrasse direkt zu unserem Hotel. Der Hafen ist nach Danzig der zweitgrösste Polens und die im Hafen beheimatete Werft, ist die grösste Europas. Im vorbeifahren war vom Hafengebiet und der Werft jedoch nicht so viel zu sehen.
Für Stettin hatten wir uns für das Hotel Focus entschieden. Interessant war, dass dies ein 3-Sterne Haus ist, also einen Stern mehr hat, wie das Hotel Campanile in Breslau, es aber um ca. 50 Złoty/Nacht günstiger war. Die Einrichtung im Hotel Focus war etwas gehobener und das Hotel an sich war auch etwas neuer, es hatte zumindest den Anschein. Auch hier gab es leider keinen Kühlschrank auf dem Zimmer. Noch verwunderter waren wir darüber, dass es auch keine Klimaanlage im Zimmer gibt.
Direkt an der Oder gelegen, hatten wir vom Hotel nur sehr kurze Wege. Das Schloss der Herzöge von Pommern (Zamek Książąt Pomorskich) befindet sich direkt gegenüber dem Hotel. Auch die Hakenterasse (Wały Chrobrego), die Anlegestelle der Schiffe der Hafenrundfahrt und die Jacobikirche (Bazylika archikatedralna św. Jakuba) befinden sich in unmittelbarer Nähe. Wie auch schon in Breslau, haben wir das Auto die ganzen 3 Tage stehen lassen und den Grossteil der Wege zu Fuss zurückgelegt. Das ist nicht nur gesund und schont die Umwelt, man bekommt so auch viel mehr von der Umgebung mit.
Im Vergleich mit Breslau, konnten wir in Stettin keinen direkten Stadtkern ausmachen. Es gab zwar Einkaufsmärkte, Cafés und Restaurants, aber so eine Art Einkaufsstrasse oder Marktplatz haben wir nicht finden können. Das war an sich nicht enttäuschend, aber etwas ungewohnt. Der Flair der Hafenumgebung hat seinen eigenen Charme und Stettin ist eben nicht Breslau.
In Stettin selbst haben wir es auch etwas ruhiger angehen lassen, da wir das zweite Ziel des Urlaubes auch primär als Entspannungsteil geplant hatten. Dennoch haben wir natürlich verschiedene Dinge unternommen. Der Besuch des Schlosses war der kürzeste Weg. Der Blick vom Uhrenturm war sehr beeindruckend und im Turm befindet sich auch ein Foucault Pendel, etwas, was ich vorher noch nie gehört oder gesehen hatte. Ein Foucault Pendel dient als Beweis für die Wirbelbewegung der Erde. Im Anschluss haben wir das im Schloss befindliche Museum besucht.
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Neben dem Schlossbesuch haben wir mehre Stadtbummel unternommen, an einer Hafenrundfahrt teilgenommen sowie den einzigen Natursee in Stettin, den See „Głębokie“, zum baden genutzt.
Die Hafenrundfahrt war ok, wobei wir ein wenig mehr erwartet hatten. Klar, dass von dem doch ziemlich grossen Hafengelände nicht alles gezeigt werden kann. Von der grössten Werft Europas und dem zweitgrössten Hafen Polens, war leider nur ein Bruchteil bei der Hafenrundfahrt zu sehen.
Das Wetter war die komplette Woche wirklich sehr heiss, auch wenn es an einem Tag morgens geregnet hatte. Daher wollten wir, zum Abschluss unseres Stettin-Besuches und somit auch unserem Urlaub, natürlich auch baden gehen. Der See „Głębokie“ liegt etwas ausserhalb des Stettiner Zentrum. Den Weg haben wir mit der Strassenbahn zurückgelegt. Am See angekommen, wurden wir ein klein bisschen enttäuscht. Vom See war nur ein recht kleiner Bereich zum Baden freigegeben. Dies fanden wir etwas schade, da relativ viele Besucher da waren und man so nicht sehr viel Platz hatte, um eine längere Strecke zu schwimmen. Die Gründe hierfür haben wir nicht ergründen können. Wenn man sich jedoch Bilder vom dem Erholungsgebiet „Głębokie“ anschaut, sieht man, welch schönes Areal den See umgibt und auch, welche Möglichkeiten der See zum Baden bieten könnte.
Der Aufenthalt in Stettin hat uns auch sehr gut gefallen. Im direkten Vergleich fanden wir Breslau jedoch etwas schöner. Allgemein können wir einen Besuch in Polen nur empfehlen. Die Menschen sind sehr freundlich und hilfsbereit. Die kulturellen Sehenswürdigkeiten sind reichaltig vorhanden und auch landschaftlich gibt es sehr imposante Gegenden.
Mehr Bilder zum Auffenthalt in Stettin gibt es im zugehörigen Flickr-Stream.
(Artikel am 03.03.2014 von pixmake.de zu steve-r.de migriert)
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