An Tag 2 hatten wir uns einen Ausflug auf die direkt an Stralsund grenzende Insel Rügen vorgenommen. Die 926 km² grosse Insel ist von Stralsund über die Rügenbrücke(n) verbunden. Rügen ist – gemessen an der Fläche – die grösste Insel Deutschlands.

Zielpunkt 1: Die Kreidefelsen von Rügen. Wenn man schon mal in der Nähe ist, wird sich doch Zeit für 1, 2 Bilder finden, dachte ich mir. Es kam dann etwas anders. :)

Nationalpark Jasmund - Ostsee

Also auf in den Nationalpark Jasmund, in welchem sich die Kreidefelsen befinden. Auf dem Weg dorthin, gab es irgendwann zwei unterschiedliche Hinweisschilder. Einmal Richtung „Eingang Sassnitz“ und einmal Richtung „Eingang Hagen“. Wir haben uns spontan für Hagen entschieden.

Gesamtstrecke von Stralsund bis zum Parkplatz Hagen sind um die 60 km. Nach über der Hälfte der Strecke fiel uns ein Schild auf: „Auf Rügen mit Licht fahren“ – ein solcher Hinweise wäre bei befahren der Insel sicherlich auch sinnvoll gewesen, dort habe ich jedoch kein solches Schild gesehen.

Parken für Nationalpark-Zentrum Königsstuhl

Der Parkplatz bei Hagen ist recht gross und bietet ausreichend Platz, auch wenn mal Hochbetrieb sein sollte. Wie zu erwarten, ist der Parkplatz kostenpflichtig. Die Gebühren habe ich mir leider nicht notiert, für knapp 5 Stunden Parkzeit haben wir jedoch 5,50 EUR bezahlt.

Auf dem Gelände gibt es einen Souvenirshop, eine kleine Gaststätte, einen Imbiss, einen Eisstand, eine Toilette (Benutzung 0,50 EUR) sowie das Tickethäuschen für den Shuttlebus. Ja, vom Parkplatz zum Königssuhl fährt ein Shuttle-Bus (hin- und zurück glaube ich um die 3 EUR/Person). Direktes Halten/Parken vor dem Nationalpark-Zentrum ist nur Bussen erlaubt.

Nationalpark-Zentrum Königsstuhl

Nationalpark Jasmund - Ostsee

Der Shuttle-Bus hält direkt vor dem Nationalpark-Zentrum Königsstuhl. Wenig überraschend, dass man hier Eintritt bezahlen muss. Erwachsene zahlen 7,50 EUR, Kinder zwischen 6 und 14 3,50 EUR (weitere Preisinfos). Ärgerlich fand ich, dass es am Parkplatz, also vor Fahrt mit dem Shuttle, keine Hinweise zu den Preisen für den Königsstuhl gibt – zumindest habe ich keine Hinweise darauf gesehen.

Der Eintritt umfasst den Besuch des Multivisionskinos, der Erlebnisausstellung sowie den Aussichtspunkt vom Königsstuhl. Man kann den Zutritt zu den einzelnen Bereichen nicht separat kaufen. Will man also nur zum Aussichtspunkt muss man ebenfalls den vollen Eintritt zahlen. Dies finde ich etwas ungünstig gelöst. Die Tickets wurden sowohl bei Eintritt in das Multivisionskino wie auch der Erlebnisausstellung kontrolliert. Man könnte also durchaus verschiedene Ticketkategorien anbieten.

Da wir den Eintritt nun für alles gezahlt hatten, haben wir natürlich sowohl den 15 minütigen Film über die Kreidefelsen bzw. den Nationalpark Jasmund angesehen wie auch die Erlebnisausstellung mitgemacht.

Infofilm im Multivisionskino

Die Filmvorführung wird auf 4 nebeneinanderhängenden Leinwänden gezeigt, welche unterschiedliche Bilder zeigen. Wenn man noch die Möglichkeit hat, einen Platz zu wählen, so empfehle ich, sich möglichst mittig zu setzen, da man hier den besten Blick auf alle 4 Leinwände hat. Die Bilder, welche gezeigt wurden, waren schön und man bekommt einen Eindruck von der Schönheit der Landschaft aus verschiedenen Blickpunkten und verschiedenen Jahreszeiten.

Erlebnisausstellung auf 4 unterschiedliche Weisen

Erlebnisausstellung klang interessant. Wer diese erleben möchte braucht zunächst etwas Geduld. Die Schleuse, also der Eingang hierzu, öffnet sich ca. alle 8 Minuten für ca. 20 Personen. Anstellen also Pflicht, die 8 Minuten gehen aber recht schnell vorüber. Hinter der Tür gibt es dann eine kurze Erläuterung zum Ablauf und man bekommt einen Audioguide. Mit diesem muss man sich für eine der 4 angebotenen Erlebnistouren entscheiden. Es gibt die Touren Schönheit, Neugier, Abenteuer und Mimi und Krax. Letztere ist für die Kinder gedacht. Im Prinzip (so wurde es erläutert) sind alle Informationen in allen Touren gleich, nur werden diese eben jeweils auf unterschiedliche Art und Weise erzählt. Mimi und Krax ist dann auch speziell für Kinder aufbereitet und kindgerecht wiedergegeben.

Nationalpark Jasmund - Ostsee

Über einen Fahrstuhl beginnt dann die „Zeitreise“ und man kann die Geschichte von Rügen, der Kreidefelsen und des Nationalpark Jasmund ergründen. Auf dem Weg gibt es Infopunkte und Infosäulen, über die man via Audioguide Informationen erhält. Oft begann die Informationswiedergabe auf dem Audioguide wenn man den entsprechenden Raum betrat. Dies ist angenehm und erleichtert meist die Orientierung. Widerum ist es manchmal anstrengend bzw. irritierend, da sich wohl Infozonen überlagern und man schon die nächste Infozone erwischt, obwohl der Sprecher mit dem letzten Text noch gar nicht fertig war.

Im Grossen und Ganzen war es jedoch interessant und man kann durchaus noch ein paar Dinge lernen. Die Infotafeln waren in der Regel in Deutsch und in Englisch. Den Audioguide gibt es aber wohl nur in Deutsch. Etwas inkonsequent finde ich, denn ohne den Audioguide ist die Runde durch die verschiedenen Etagen der Ausstellung nur halb so informativ.

Leibliches Wohl im Nationalparkzentrum Königsstuhl

In dem Gebäude, in welchem sowohl das Multivisionskino als auch die Erlebnisausstellung sind, befinden sich auch ein Bistro und ein kleiner Souvenirshop. Die Preise für das Essen und Getränke waren erwartungsgemäss etwas höher aber noch im Rahmen. Da wir nur eine Kleinigkeit essen wollten, haben wir eine Rostbratwurst Thüringer Art gegessen, welche im Freigelände in Richtung Aussichtspunkt angeboten wurde. Preis pro Wurst incl. Brötchen: 2,80 EUR. Ein stolzer Preis, aber an touristischen Punkten nicht unüblich.

Aussicht vom Königsstuhl

Der Aussichtspunkt, also der Königsstuhl, bietet einen schön Blick über die See und auf die Kreidefelsen rechts und links von ihm. Von oben sieht man auch ein wenig den schmalen Strand der Kreideküste.

Nationalpark Jasmund - Ostsee

Abstieg zur Kreideküste

Schräg gegenüber dem Ein- bzw. Ausgang des Nationalpark-Zentrum Königstuhl befinden sich Wanderwege, welche – unabhängig von einem Eintrittsticket – erlaufen werden können. Einer davon ist der Abstieg zum Strand der Kreideküste. Über aus Holz errichtete Stege und Treppen geht es eine Weile hinab, vorbei an grösstenteils unberührter und schön anzusehender Natur, bis man schliesslich den steinigen Strand erreicht.

Nationalpark Jasmund - Ostsee

Natürlich ist man hier nicht ganz allein, denn den Weg machen sich doch einige der Touristen, so dass zu Beginn doch eine recht grosse Menschenmenge sich um einen verhältnissmässig kleines Stück Küstenstreifen drängt. Manche gehen nach rechts und andere nach links. Je weiter man den Strand entlang geht, umso weniger Gesellschaft hat man. Gerade zu Beginn ist es recht schwierig ein halbwegs vernünftiges Foto dieses schönen Stückchens Natur zu erhalten, ohne dabei jemand anderen mit auf dem Bild zu haben, den man da aber gar nicht haben möchte.

Nationalpark Jasmund - Ostsee

Wir haben den – von Küste Richtung Meer blickend – Weg nach links gewählt. Hier bekommt man u.a. den Blick auf den Königsstuhl von unten. Auch andere schöne Motive haben sich, wie nachstehend ersichtlich, gefunden:

Nationalpark Jasmund - Ostsee

Der Boden ist nahezu durchgängig steinig, wechselt jedoch zwischen sehr grossen und dann auch wieder recht kleinen Steinen. Für mein Empfinden liessen sich die Bereiche mit den kleineren Steinen besser laufen, da weicher. Festes Schuhwerk kann ich für diesen Teil nur empfehlen, wobei ich auch etliche mit FlipFlops gesehen habe – nun ja, muss jeder für sich entscheiden.

Nationalpark Jasmund - Ostsee

Nach ungefähr 1km am Küstenstreifen entlang machten wir kehrt und gingen den Weg wieder zurück. Nun kam der etwas unangenehme Teil: das was wir vorher noch recht lässig und angenehm hinunter gelaufen sind, musste nun in die andere Richtung, nämlich wieder nach oben, erklommen werden. Situationen, in denen man merkt, dass man sich viel zu wenig bewegt… ;)

Nachstehend noch ein paar Impressionen als Video:

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 Oben angekommen, kurz verschnauft und ab in den Bus, welcher glücklicherweise gerade zur Abfahrt bereit stand. Auf dem Parkplatz gönnten wir uns noch ein Eis und dann machten wir uns auf den Weg nach Sassnitz.

Ursprünglich hatten wir für den Königsstuhl eigtl. nur so ca. 1-1,5 Stunden eingeplant. Da – wie oben erwähnt – jedoch für den Ausblick allein nicht bezahlt werden konnte, hat dieser Teil also letztlich inkl. Shuttle und Ab- und Aufstieg zum/vom Küstenstreifen ca. 5 ½ Stunden in Anspruch genommen. Damit blieb für Sassnitz selbst nicht mehr so viel Zeit.

Sassnitz

Da wir auf den Weg zum Königsstuhl bereits durch Sassnitz gefahren sind, fuhren wir den gleichen Weg auch wieder zurück. Wir fanden auch recht schnell einen Parkplatz und dank der fortgeschrittenen Stunde konnten wir eine Stunde mit Parkscheibe überbrücken und an dem Parkplatz dann ab 18 Uhr kostenfrei parken.

Sassnitz - Ostsee

Da der Königsstuhl einen Grossteil der für Sassnitz geplanten Zeit eingenommen hatte, konzentrierten wir uns also nur auf den Hafenbereich. Dieser zieht sich doch schon etwas in die Breite. Richtung Meer blickend links von der Hafenmole befindet sich ein Strand der auch zum Baden genutzt werden kann. Da es bereits später Nachmittag war und auch der Wind recht kräftig bliess, waren gerade mal 2-3 Leute im Wasser zu finden. Auch sonst war es recht ruhig und keinerlei Gedränge. Dies war sehr angenehm, hing mAn aber zum Einen damit zusammen, dass es innerhalb der Woche war und zum Anderen es bereits auf den Abend zuging.

Sassnitz - Ostsee

Wir schlenderten die Hafenmole entlang, welche mit 1450 Metern im Übrigen die längste Aussenmole Europas ist. Am Ende der Mole steht ein kleiner Leuchtturm. Diesen kann man zwar nicht betreten, bekommt von diesem Standpunkt aus jedoch dennoch einen schönen Blick aufs Meer wie auch auf den Hafenbereich von Sassnitz.

Sassnitz - Ostsee

Auf dem Rückweg fiel uns dann auch noch etwas Besonderes auf: ein U-Boot, welches im Hafen ankerte. Auf den ersten Blick kann man es auch recht leicht übersehen:

Sassnitz - Ostsee

Aufgrund der knappen Zeit und der mittlerweile etwas müden Beine haben wir eine Betrachtung aus der Nähe jedoch nicht unternommen. In der Nachrecherche herausgefunden: es handelt ich um ein britisches U-Boot das als Museum umgebaut wurde. Mehr Infos gibt’s auf der zugehörigen Webseite.

Sassnitz - Ostsee

Fazit

Der Ausflug war lohnend und man kann dafür bequem einen Tag einplanen. Evtl. startet man recht früh, so dass nach dem Nationalpark-Zentrum Königsstuhl doch noch etwas mehr Zeit für Sassnitz oder andere Aktivitäten übrig ist.

Das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl ist zudem auch auf Facebook, Twitter, Google+ und YouTube vertreten und betreibt das Ganze auch recht aktiv. Sehr lobenswert. :)

Die weitereren Stationen der Ostsee-Reise:

(Blogartikel von pixmake.de migriert)


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