Die Wände der eigenen Wohnung kahl und leer, das ist auf Dauer nicht schön. Ein Bild lockert doch auf, wenn es eines ist, was man selbst gemacht hat und somit auch mit persönlichen Erinnerungen verbunden ist, umso schöner. Also, schnell die eigenen Bilder durchforstet und nach schönen Motiven gesucht. Die Auswahl viel nicht leicht, am Ende konnten wir uns dann aber auf 3 Motive einigen.
Fotoservice gesucht, für pixum entschieden. Bilder hochgeladen, Grössen ausgewählt, Ausrichtung angepasst, bestellt. Die Vorfreude war gross. Die Lieferung kam auch deutlich schneller, als ursprünglich avisiert, so dass der bisherige Eindruck super war. Poster waren da, ausgepackt, super Qualität. Also alles fein?
Wenn das was drauf steht, nicht drin ist
Da wir ja wussten, was wir bestellt haben, wurde die Zeit bis zur Lieferung genutzt, passende Rahmen zu kaufen. Bestellt hatten wir 50×70, 100×70 sowie 120×40. Für letztes Format konnten wir bisher noch keinen Rahmen finden, die beiden anderen Formate waren kein Problem.
Die ausgepackten Poster sollten nun also schnell in ihre Rahmen und dann an die Wand. Klingt simpel, oder? Ja, wäre es auch, wenn denn nicht die gleiche „Produktangabe“ unterschiedlich ausgelegt werden würde. Soll heissen: die Poster passten nicht in die Rahmen. Sowohl das 50×70 wie auch das 100×70 nicht. Beide Bilder waren mindestens 0,5 cm grösser, als die angegebene und bestellte Grösse, teilweise sogar über 1 cm. Ok, Fehler passieren. Die Maschine war vielleicht irgendwie falsch eingestellt, kann vorkommen.
Also schnell beim Kundenservice angerufen und den Sachverhalt geschildert. Die Mitarbeiterin am Telefon war sehr verständnisvoll und sagte, sie leitet es ans Labor weiter und fragt nach, ob man da nachbessern könne. Der Anruf war am Donnerstag, man werde sich spätestens Montag bei mir melden. Pixum hielt Wort und am Montag meldete sich eine Mitarbeiterin aus dem Kundenservice via Mail. Sie schrieb:
Unsere Poster haben jeweils eine feste Größe, diese finden Sie in der Produktbeschreibung.
Ein Poster 120×40cm ist genau 121,9×40,6 cm. Die in Europa gebräuchlichen Foto-Formate werden seit Jahrzehnten, also auch bereits im analogen Bereich, in der Größenangabe immer auf volle Zentimeter ab- oder aufgerundet. Auch die Hersteller der Bilderrahmen halten sich an diese Maße.
Na hoppla? Ich die Seite nochmal aufgemacht und nachgeschaut, ob das wirklich dasteht. Tut es, also mein Fehler, dass ich das nicht gesehen habe. Blöd. Alle Produkte nochmal durchgegangen: bei 50×70 steht im Produkttext 50,8×71,1 und bei 100×70 ist 106,7×71,1 zu lesen. Das es hier Toleranzen gibt, damit rechne ich, also mit 2-3mm. Aber dass mit teils mehreren Zentimetern (6!!!) Abweichung zu rechnen ist, damit rechnet wohl niemand. Tatsächlich war das 100×70 auch nicht 106 lang sondern knapp 102, dennoch zu viel, finde ich.
Ich fragte also nach, wie man denn bei pixum das Runden gelernt hat. Denn auf volle Zentimeter auf- bzw. abrunden heisst bei mir Produktangaben von 122×41, 51×71 und 107×71. Laut Info von pixum, müssten die Rahmenhersteller dann wohl ebenso runden. Wäre dem so, fände ich dies zwar immer noch Veralberung, aber es wäre mir wohl nicht weiter wichtig, da ja das Bild in den Rahmen passt und gut. Mehr will ich ja auch gar nicht. Unglücklicherweise entsprechen die gekauften Rahmen genau dem, was auf dem Produkt versprochen wurde: 100×70 und 50×70 (lass es 1-2mm mehr sein, eine Toleranz, die im erwartbaren Umfang liegt).
pixum rundet doof, Cewe machts besser?
Ok, pixum rundet also mathematisch irgendwie, naja, sagen wir kreativ. Also schauen wir, was der Wettbewerb macht. Cewe Seite aufgerufen bzw. die Software heruntergeladen, Beispielprodukt ausgewählt, keinerlei Hinweise, dass es zu Abweichungen im Vergleich zur bestellten Produktbezeichnung kommt. Sicher ist aber sicher und daher habe ich den Kundenservice angerufen. Ob denn ein Poster exakt mit den Abmessungen geliefert wird, wie es bestellt wurde bzw. die Produktbezeichnung es suggeriert? Es gibt kleine Toleranzen, sagte der Mitarbeiter. Wie hoch diese denn seien, fragte ich. Mit maximal 3mm müsse man rechnen. Super, eine Toleranz, mit welcher ich leben kann.
Also alles auf Anfang, gewünschte Bilder in die Software geladen, Produkte ausgesucht, Bestellung aufgegeben. Auch hier wieder grosse Vorfreude, endlich die eigenen Bilder bald an der Wand hängen zu haben. Auch hier kam die Lieferung deutlich schneller, als avisiert, denn statt 04.08. kam die erste Lieferung bereits heute an. Poster ausgepackt und der erste Gedanke: hm, das schaut irgendwie kleiner aus, als das von pixum. Wohl nur eine subjektive (Fehl)Wahrnehmung. Nachgemessen: 50,8×71,1cm.
Anruf beim Cewe Kundenservice. Die Produktbezeichnung sind Nennwerte, dies ist wie bei Schuhen, sagte der Mitarbeiter. Poster mit 50×70 wären üblicherweise 50,8×71,1. Auch bei den anderen Produkten sind die tatsächlichen Abmessungen andere, als die Produktbezeichnung sie verspricht. Dies wäre aber bei Rahmen ebenso, daher sei man verwundert, dass dies bei mir nicht passen würde. Auch bei anderen Dienstleistern würde man wohl nie die exakte Grösse bekommen, die die Produktbezeichnung verspricht.
Technikzeitalter vs. Steinzeit
Natürlich kann es auch am Rahmen liegen, wenn doch alle Fotodienstleister so arbeiten. Seltsamerweise hält der Rahmen, was er auf der Verspackung versprochen hat, die Bilderdienstleister tun es nicht. Ich kann nicht verstehen, was im Jahr 2014 so kompliziert daran ist, einer Maschine zu sagen: wir bieten 50×70 an, Kunde will 50×70, bitte schneide das Papier entsprechend. Wo ist das Problem? Irgendjemand hat die Maschine ja programmiert und ihr gesagt, schneide bitte 50,8×71,1 – es gilt also lediglich 2 Parameter zu ändern, so dass selbige dem entsprechen, was der Kunde bestellt und auch erwartet!
[Nachtrag 31.07.2014] Die Nachfrage bei verschiedenen Rahmenherstellern und Rahmenhändlern ergab, was ich erwartet habe: ein Rahmen mit 50×70 beispielsweise hat eine verfügbare Fläche für das Bild von 50x70cm plus 1-1,5mm „Spiel“. Für abweichende Abmessungen bedarf es einer individuellen Anfertigung des Rahmens.[/]
Fazit
Der „schwarze Peter“ geht für mich hier eindeutig in Richtung Fotodienstleister. Wie erwähnt, stellt es technisch sicherlich keine Herausforderung dar, Poster exakt so zuzuschneiden, wie es der Produktname angibt. Die Enttäuschung ist im Moment noch überwiegend, da wir derzeit noch immer keine Bilder an der Wand haben.
Pixum hatte sich gleich bei der ersten Mailantwort bereiterklärt, die Poster zurückzunehmen, die Abholung wurde bereits durchgeführt und die Gutschrift wurde uns bereits angekündigt. Auch bei Cewe hat man ohne Diskussion o.ä. direkt eine Rücknahme angeboten. Ich soll jedoch warten, bis die verbleibenden Poster eintreffen und mich dann nochmal melden. Man würde uns auch mit einem Preisnachlass entgegenkommen.
Da ich wohl bei keinem Dienstleister mit dem rechnen kann, was mir der Produktname suggeriert, wird es wohl so enden, dass wir die Bilder händisch selbst anpassen und dafür einen Preisnachlass aushandeln. Ärgerlich ist es dennoch, unverständlich allemal.
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Lustig, davon hatte ich es vor kurzem noch mit irgendjemandem… Das ist wohl tatsächlich ’normal‘ und zwar doof gelaufen, aber den schwarzen Peter würde ich nicht zwingend bei den Fotodienstleistern suchen. Wenn du einen Rahmen mit 50cm x 70cm kaufst, ist der i.d.R. auch minimal größer (weil da ja eben AUCH gerundet wird). Die Erklärung, dass „auf volle cm auf-/abgerundet wird“ ist zwar nicht korrekt, aber dass das im Allgemeinen so ist, schon. Siehe auch bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bildformat_(Papierbild)
Langer Rede, kurzer Sinn: Hast du denn mal einen anderen (Standard-)Rahmen gekauft? Ich würde den Fehler hier eher beim Rahmen suchen…
Hm, ich habe zwei Rahmen unterschiedlicher Grösse, die den Abmessungen entsprechen, wie sie auf dem Produkt stehen. Das Produkt entspricht also dem, was ich von ihm erwarte. Solche Rahmen kosten nicht gerade nur 2,50 EUR, so dass ich nicht gerade vorhabe, mir hier eine Sammlung anzuschaffen, welche am Ende ergibt, dass der Rahmen immer exakt so gross ist, wie es aufgedruckt steht. Habe nochmal bei verschiedenen Rahmenanbietern die Produktbeschreibungen angeschaut. Da steht nirgends, dass Abmessungen abweichend von Produktbeschreibungen sind.
Wie ich an anderer Stelle schon schrieb: selbst wenn es technisch notwendig sein sollte, dass die Abmessungen in der Produktion eben so sein müssen, wie gross ist der tatsächliche Aufwand, am Ende der Produktionstrecke einen Schneideroboter es auf das bestellte Grössenformat zurechtzuschneiden? Gerade im Hinblick, dass es sich hier um Produktionstrecken, also Massenfertigungen handelt.
Ich mag mich irren, ein Produkt das dem entspricht, was es verspricht und eines, was davon deutlich abweicht – den Fehler bei ersterem zu suchen, erscheint mir da irgendwie unlogisch.
Da ich jedoch natürlich auch vollkommen falsch liegen kann, werde ich noch einige Rahmenversender/Hersteller anschreiben und dort mal nachfragen.
Hallo Steve,
kann Deinen Unmut verstehen. Ärgerlich, wenn man sich auf etwas für seine neue Wohnung freut. Kenne ich nur zu gut.
Zum Problem: Meist kauft man Rahmen aber aus solchen Gründen genau eine Nummer größer. Nicht umsonst gibt es Passepartouts. Nur bei rahmenloser Aufhängung hättest Du dann auch keine Bildteile, die abgeschnitten wären. Daher: 50×70 Poster und Rahmen eins größer kaufen – so ist auch die Logik der meisten Fotohändler.
Nicht verzweifeln, bald habt ihr schöne Bilder an den Wänden.