Dass wir nach Canada fliegen werden, war schon länger bekannt. Dennoch war ich ziemlich aufgeregt. Das erste Mal auf dem nordamerikanischen Kontinent, überhaupt erstmalig aus dem engeren „Dunstkreis“ von Europa weg. Zudem ist die nahezu einzige Möglichkeit der Kommunikation auf Englisch.
Mich zu verständigen, davor hatte ich nicht so grosse Bedenken – es gibt Hände und Füsse. Aber ich möchte für mich selbst so gut wie möglich kommunizieren, ohne dass sich mein Gegenüber denkt „Oh my god what does he said!?“. Im Vorfeld habe ich bereits nach einer Möglichkeit für den mobilen Dateneinsatz gesucht und dazu einige Facebook-Messages mit unseren Bekannten in Canada geschrieben, via Twitter bei einem canadischen Mobilfunkunternehmen nachgefragt und auch 1x mit einem canadischen Mobilfunkanbieter telefoniert. Das war dann überraschenderweise gar nicht so schlimm wie erwartet. Lag wohl einfach daran, dass ich in diesem Moment nicht sonderlich viel drüber nachgedacht habe, was ich wie sage. Diese Denkweise hat sich dann auch später bewährt.
Reisestart / ESTA-Formular
Der Start für die Reise war recht früh. 03:30 Uhr aufstehen, fertigmachen, zur U-Bahn und dann gegen halb 6 mit dem Zug nach Frankfurt/Main Flughafen. Die Bahnfahrt war ok. Beim Ausstieg war es dann etwas hektisch. Als wir am Fahrstuhl zum Terminal standen, wollte ich nochmal schnell schauen, welchen Flug wir haben um dann auch den richtigen Terminal und das entsprechende Gate zu finden. Nur waren die Unterlagen nicht da – wie auch, wenn der Koffer fehlte, in dem diese verstaut waren. Kurzer Moment Herzstillstand und dann nochmal schnell zum Zug zurückgerannt und den Koffer zum Glück noch vorgefunden. Puh… nochmal gutgegangen. In dem Koffer war nämlich auch mein Netbook und Präsente für unsere Freunde in Canada.
Dann haben wir auch recht schnell den Schalter gefunden, an dem wir unsere Tickets abholen mussten. Der Hinflug war in zwei Flüge aufgeteilt, so dass wir mit dem ersten Flug via United von Frankfurt (FRA) nach New York Newark (EWR) fliegen und von dort dann mit Continental weiter nach Ottawa.
Der Zwischenstopp in den USA sorgte bereits im Vorfeld der Reise für etwas Aufregung. Für die Einreise in die USA muss man vorab ein Formular (ESTA) ausfüllen. Ist dies nicht der Fall, so kommt man erst gar nicht ins Flugzeug. Es wird empfohlen, dies mind. 72 Std vor der Abreise auszufüllen. Nur war davon in den Informationen vom Flugvermittler nichts zu lesen. Erst 4 Tage vor dem Abflug kam nochmals eine E-Mail und in dieser war nun auch der Hinweis auf das ESTA Formular. Dank Twitter war ich jedoch vorbereitet, denn Sven hatte mich freundlicherweise über das Prozedere informiert. (vielen Dank nochmal dafür an dieser Stelle )
Für mich ist dieser Aufwand überhaupt nicht verständlich und ich kenne ein solches Vorgehen auch von anderen Reisen nicht. Würde ich in die USA einreisen, wäre das Vorgehen evtl. noch verständlich. Aber wir sind nur „in Transit“, also fliegen gleich weiter, somit sind diese ganzen Umstände meiner Ansicht nach vollkommen überzogen. Zudem die Bearbeitung des Antrages 4,00$ kostet und wird dieser bestätigt fällt noch eine Gebühr von 10,00$ an. Wie sich später noch herausstellen wird, nicht das einzig Negative.
Wir also nun Richtung CheckIn Schalter geeilt und gleich die nächste Hürde: ein kleines „Abfangkommando“ vor dem eigentlichen CheckIn-Schalter. Es wurden recht „lustige“ Fragen gestellt z.B. was wir alles dabei haben, ob wir Waffen oder waffenähnliche Dinge mitführen etc. Sicherheit geht vor, ganz klar. Aber wer bitte antwortet denn auf solche Fragen mit ja?
Nachdem diese Hürde genommen wurde haben wir dann auch die Tickets bekommen und hatten somit noch ausreichend Zeit uns auf dem Flughafen umzusehen und den Urlaub sehr gelassen anzugehen.:)
Der Flug
Den Flieger haben wir dann ca. 20 Min später betreten dürfen, als dieser eigtl. hätte bereits starten sollen. Auf dem Rollfeld gab es nochmals weitere 40 Min Verspätung, so dass wir in Summe 1 Stunde Verzug hatten. Unser Aufenthalt in Newark war ca. 1.5 Std. bis zum Anschlussflug. Dies wurde also mit der einen Stunde Verzug schon etwas knapp. Der Pilot hat aber dann insgesamt wieder 40 Min herausgeholt, so dass wir in New York Newark (EWR) mit 20 Min Verspätung gelandet sind.
Der Flug selbst war sehr angenehm. Jeder Sitzplatz war mit einem Display ausgestattet und man konnte per Touchscreen verschiedene Filme, Serien, Spiele etc. auswählen. Das notwendige Headset gab es vor dem Start kostenfrei. Da es mein erster Flug über so eine Distanz von mehr als 4 Stunden war, kann ich nicht sagen, ob es bei allen Fluggesellschaften üblich ist.
Durch das Entertainmentangebot gingen die knapp 8 Stunden Flug jedoch recht schnell vorbei und dann hiess es auch schon Landung im „Big Apple“.
Zwischenstop: New York – unfreiwillig länger als geplant
Etwas aufregend war es ja schon – eine Landung in New York. Dann blickst Du aus dem Fenster und siehst:
Nach der Landung fing der „Spass“ jedoch erst so richtig an. Wir hatten, wie bereits erwähnt, nur einen Zwischenstop in New York Newark Airport um das Flugzeug zu wechseln und weiter nach Ottawa zu fliegen. Dennoch mussten wir vorab das oben erwähnte ESTA Formular ausfüllen und nun auch noch durch das komplette Einreiseprozedere der United States (Fingerabdrücke, Foto etc.). Dies bedeutete in unserem Fall ca. 1,5 Stunden in einer Schlange mit den anderen Passagieren warten. Dies wiederum bedeutete, dass wir den Anschlussflug definitiv abschreiben konnten.
Meiner Ansicht nach absolut überflüssig, zeitraubend und unsinnig. Warum gibt es hierfür nicht einen Transitbereich, in dem ich als Passagier keinerlei Chance habe, diesen zu verlassen. Somit erspart man sich die erneute Kontrolle, den Passagieren die unnötige Wartezeit für die Einreisekontrolle etc.
Nachdem wir dann dieses ganze Prozedere hinter uns gebracht haben, hiess es den Schalter von Continental Airlines finden um zu klären, wie wir denn nun nach Ottawa kommen – unser Flug war schliesslich schon seit einer knappen Stunde weg. Am Schalter wurde uns dann mitgeteilt, dass der nächste Flug erst um 21:42 Uhr (Ortszeit) startet. Planmässig wären wir zu diesem Zeitpunkt bereits seit ca. 4,5 Stunden in Ottawa. Wir haben uns dann etwas im Flughafen umgesehen, eine Kleinigkeit gegessen und ab zum CheckIn. Dort hiess es warten. Was mir im Wartebereich aufgefallen ist: es standen einige Säulen (von Samsung) an denen man seine Mobilen Geräte wie Notebook, Netbook, Smartphones etc. aufladen konnte. Habe ich in Deutschland so noch nicht gesehen. Ich hätte dies auch gern genutzt, jedoch war der entsprechende Adapter für die nordamerikanischen Steckdosen leider im grossen Koffer. Dank Zweitakku jedoch überhaupt kein Problem.
Am Flughafen wollte ich dann auch mein Samsung Smartphone nutzen, was jedoch auf Anhieb nicht möglich war, da ich zwar bei AT&T eingebucht wurde, jedoch Datendienste nicht nutzbar waren. Man kann mich verückt nennen, aber mit diesem Umstand konnte ich so nicht leben. W-Lan am Flughafen war leider nicht kostenfrei nutzbar und auch allgemein war ich etwas verärgert, dass es nicht funktioniert. Ich habe dann umgehend den o2-Kundenservice angerufen (was jedoch nicht auf Anhieb funktionierte, lag wohl aber am dortigen Netz) und der Mitarbeiter an der Hotline hat auch versucht, mir so gut es ging zu helfen. Mit der Änderung der durchgegebenen Einstellungen hat es dann mit der Einwahl ins Datennetz geklappt, jedoch konnte ich keine Dienste nutzen, da diese aus nicht nachvollziehbaren Gründen keine Verbindung zum Server herstellen konnten. Nach etwas experimentieren habe ich über die manuelle Netzwahl bei T-Mobile USA eingewählt und siehe da, Datenverbindung sofort da (ohne Extraeinstellungen) und auch nutzbar. Vielleicht hilft dies ja dem ein oder anderen weiter, der ebenfalls in die Staaten reist.
Weiterflug nach Ottawa und New York bei Nacht von oben
Mit einem deutlich kleineren Flieger ging es dann endlich weiter nach Ottawa und ich habe die Gelegenheit genutzt, den Start des Flugzeuges und den Überflug über New York auf Video festzuhalten. Wenn wir schon so lang warten mussten, dachte ich mir, nutze ich die Tatsache, dass es nun ein Nachtflug wird und halte diesen Eindruck auch filmisch fest.
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Nach der Landung in Ottawa (YOW) und einem sehr unkomplizierten Einreiseprozedere wurden wir von unseren Freunden herzlich in Empfang genommen und die Zeit des Englisch sprechens begann überraschend unkompliziert. Wie ich anfangs bereits sagte, fiel mir das Sprechen recht leicht. Obs immer die richtige Zeitform ist, darüber habe ich nicht viel nachgedacht – ich habe einfach interagiert und dies lief recht unkompliziert.
Der Start des Urlaubs war also etwas erlebnisreich und holperig, aber letztlich ging alles gut und wir sind wohlbehalten und gut angekommen.
Mehr über den Aufenthalt, die einzelnen Ausflugsziele etc. gibt es dann in den weiteren Artikeln. Ab dann gibt es auch deutlich mehr Bilder.
Die weitereren Stationen der Canada-Reise:
Bilder zu allen bisherigen Teilen: Canada Album oder als Diashow |
(Blogartikel von pixmake.de migriert)
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