Das Sammeln von lesenswerten Artikel habe ich in letzter Zeit ein wenig vernachlässigt. Zumindest den Bereich Sehenswertes habe ich aber recht gut „gepflegt“. ;)

Lustiges, musikalisches aber auch nachdenkliches stelle ich nun jeweils in einem separaten Artikel vor. Da es sich hierbei meist um Videos handelt, aber ich den Titel der Kategorie für meine Linktipps ein wenig geändert. Ich bin ein grosser „Fan“ vom Micropayment-Service Flattr und nutze diesen gern und auch immer intensiver. Alle hier vorgestellten Artikel habe ich nicht nur als lesenswert empfunden, sondern auch – sofern die Autoren dies ermöglichen – geflattrt.

Kommen wir nun aber zu den lesens- und flattrnswerten Links der letzten Wochen:

Social Media machen dumm – in Echtzeit

Thilo Specht (@tspe) hat hier einen sehr ausführlichen Artikel zum Thema Echtzeitkommunikation und Kommunikationskultur verfasst. Auch erläutert er, warum manche Dinge einfach Zeit brauchen. So zum Beispiel auch das Lesen seines Artikel. Bereits zum Beginn schreibt er

[Anmerkung: Das Lesen dieses Textes dauert Zeit.]

und man hat dann wirklich gut Lesestoff vor sich. Seinen Artikel schliesst er mit

tl;dr – Lies verdammt noch mal alles!

Und er hat absolut recht. Wer den Artikel noch nicht gelesen hat: nehmt Euch die Zeit und lest ihn von Anfang bis Ende! Er wurde 227x via Twitter geteilt, 260x bei Facebook geshared und hat bisher 72x ein +1 bekommen. Leider nur 8x geflattrt – unverdient wenig, wie ich finde.

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Antwort an Julia Friedrichs: Der Journalismus braucht die Revolution von unten

Einen der – für mich – besten und treffendsten Artikel seit langem kommt von Moritz Meyer (@Mr_Mo56).

Er schreibt sehr eindrücklich über Journalismus, dessen Wert und warum es hier einen Bewusstseinswandel braucht. Auch dieser Artikel ist nicht in zwei Minuten gelesen. Aber auch hier lohnt es sich.

Dass dieser Artikel nicht mehr Aufmerksamkeit bekommen, kann ich nicht verstehen. Im Blog von Moritzt selbst sind die Sharing-Zahlen leider nicht ersichtlich. Lediglich 3x +1 ist erkennbar. Der Artikel erschien als Crosspost auch bei Carta und erhielt darüber 20 Sharings via Twitter, 14 „Gefällt mir“ bei Facebook und nochmals 4x +1. Der Originallink von Moritzt wurde nur 2x geflattrt, bei Carta gab es 0x Flattr. (wobei ich selbst Crossposts auch nur sehr ungern flattr, da ich nicht weiss ob dies dem Autor gutgeschrieben wird)

Auf jeden Fall lesen, denn wie erwähnt: ich finde es einen der besten Texte die ich lesen durfte.

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Datenschutzlos gemeldet

Johnny Haeusler (@spreeblick) greift in seinem Artikel die Diskussion auf Facebook und die Datengier auf, lenkt aber in eine vollkommen andere Richtung, als man vielleicht erwartet. Denn während gern auf dem blauen Netzwerk-Riesen hinsichtlich Datenschutz herumgehackt wird, wissen die meisten Bürger nicht, das an anderer Stelle ganz einfach und legal ihre Daten verschachert werden.

Wo dies geschieht und ob sich hieran etwas ändert könnt Ihr bei spreeblick lesen.

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Mainstream statt Avantgarde: Twitter demontiert seine Plattform, weil es sich dies leisten kann

Immer wieder mal gibt es Kritik am 140-Zeichen-Dienst Twitter, da man dort wohl sukzessive dabei sei, sich selbst zu zerstören. Martin Weigert (@MartinWeigert) stimmt in diesen Tenor nur bedingt ein. Er ist der Ansicht, dass der Weg von Twitter nachvollziehbar ist und eben nicht die Power-User die Messlatte bestimmen sondern – so denn Twitter weiter wachsen soll – die Kompatibilität für den „normalen“ Nutzer gegeben und es einfach und leicht verständlich sein muss.

Ich möchte mit diesen Zeilen nicht Twitters grundsätzliche Strategie verteidigen. Ich denke aber, dass sich das permanente Lamentieren über Twitters zahlreiche Einschnitte im Bezug auf die Plattform sowie das gebetsmühlenartige Hervorheben der API als Twitters einzig wahrer Hoffnungsträger aus einer Perspektive speist, die mittlerweile der Mehrheit der Anwender des Dienstes fremd ist. Mainstreamuser wollen nicht aus zehn Twitter-Clients den besten finden müssen, sondern einen vorgesetzt bekommen. Sie freuen sich darüber, wenn Tweets interaktiv werden und finden es toll, wenn Content von Prominenten mehr Platz eingeräumt wird als dem von Hans Wurst. All das mag man als Anhänger des “alten” Twitter bedauern, weil es einem Verlust der bisher so geschätzten (demokratischen) Qualitäten gleichkommt. Aus Sicht des Unternehmens aber zahlt sich der eingeschlagene Weg aus (siehe Monetarisierung). Viele Jahre agierte Twitter eher wie eine Non-Profit-Organisation, Verwöhnungserscheinungen der Anwender inklusive. Jetzt muss es Geld verdienen und verhält sich entsprechend.

Die obigen Zeilen drücken dies wohl mit am Besten aus. Der Artikel gibt einen anderen Blickwinkel auf die Thematik und dies finde ich gut. Auch wenn ich selbst der Meinung bin, dass es Wege für Twitter gibt, welche sie – aus mir nicht verständlichen Gründen – nicht einschlagen. Stichpunkt: Premium-Mitgliedschaften, bei denen Nutzer gegen Entgelt mehr Features erhalten, keine Werbung etc. Aber vielleicht kommt es ja noch…

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Das “verlorene” Interview mit Steve Jobs: So sollte digitale Filmdistribution nicht aussehen

Und gleich noch einer von Martin Weigert (@MartinWeigert). In diesem Artikel greift er ein wieder gefundenes Interview mit Steve Jobs auf und kritisiert, wie dieses nun vertrieben wird. Es gibt den Zugriff nämlich nur für Nutzer in den USA und zudem nur als Stream, nicht als Download. Bei derarzigen Contentstrategien ist es wohl auch nicht verwunderlich, dass sich Nutzer – bei nicht verfügbarer legaler monatärer Möglichkeit – andere und eben meist illegale Wege suchen. Mit Kostenloskultur hat dies jedoch meist nichts zu tun – vielmehr eben mangelnde andere Möglichkeiten.

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