Das ZDF und ich – da war nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ende letzten Jahres gab es da eine aspekte-Sendung, welche journalistisch mindestens fragwürdig war. Die Reaktion der aspekte-Redaktion aber auch des Senders selbst war jedoch für mich fast noch schlimmer. Ich war damals schon recht sauer. Auch, weil seitens dem Sender wirklich keine gute Kommunikation zum Sachverhalt erfolgte. Auf eine Antwort einer E-Mail Anfrage warte ich noch bis heute.

Aber der Groll ist seither doch weitestgehend verflogen und der Sender gewinnt – incl. seiner „Nischensender“ – sogar stetig mehr und mehr Sympathie bei mir. Wie ich bereits vor knapp 2 Wochen in meiner Vorstellung der neuen ZDF-Serie „Die letzte Spur“ beschrieben habe, hat der Sender aus meiner Sicht schon lange nicht mehr den Ruf verdient, nur für Zuschauer ab 60+ interessant zu sein.

Mit sehr interessanten und teils auch gewagten Formaten wie neoParadise, Bambule oder Roche & Böhmermann in den Spartensendern, beschreitet man neue Wege und trifft damit offenbar genau den Nerv eines jungen Publikums. Verfolgt man Kommentare, Tweets etc. so gibt es begeisterte Anhängerschaften der unterschiedlichen Sendungen.

Aber auch auf dem Hauptsender ZDF gibt es Formate, welche durchaus bei einem agilen und technikafinen Publikum Anklang finden. Die „heute show“ ist regelmässig am Freitag in den Trending Topics bei Twitter zu finden und auch die neue Serie „Die letzte Spur“ mit dem zusätzlichen SecondScreen Angebot hat es beim Auftakt auf Platz 1 der Twitter-Trends geschafft. Um @michaelumlandt zu zitieren:

#heuteshow #aspekte #letztespur – alles in den Trends. Da haben die Omis und Opis viel getwittert.

Relaunch des Web-Angebotes

Vor ein paar Wochen dann die Ankündigung des Senders, man wolle das Web-Angebot grundlegend überarbeiten. In der Nacht vom 28. auf den 29.04. war es dann soweit. Die Seiten sind im neuen Design, nein vielmehr im neuen Konzept online. Dabei wurden zdf.de, heute.de und zdfsport.de neu gestaltet. Die Änderungen und das Konzept greifen aber auch bis auf die jeweiligen Seiten der einzelnen Sendungen. Das Neue hier in Wort und Bild – erläutert vom ZDF-Redakteur Frederic Huwendiek (@huwendiek):

zunächst für ZDF.de

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und hier für heute.de

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Ich finde das neue Konzept gelungen und bin der Ansicht, dass die Konzentration auf das Wesentliche sehr gut getroffen wurde. Daher kann ich die Befürchtungen bzw. die Kritik von Kilian, welche er Mitte April drüben bei netzpolitik.org im Vorfeld nach der Ankündigung geäussert hatte, nicht bestätigen. Der Einstieg in die Seiten ist sehr aufgeräumt und der Besucher findet sich schnell zurecht. Ja, die Startseiten sind nun mit weniger Text, diesen findet man dann jedoch beim jeweiligen Thema, wie man an den nachstehenden Screenshots erkennt:

.

Das Ganze wurde aber keineswegs vollkommen überraschend gebracht. Nein – man hat via Facebook-Page und Google+ Seite die Zuschauer Stück für Stück auf das neue Design im Laufe der Woche eingestimmt und täglich (Teil)-Bilder des neuen Designs veröffentlicht. Überwiegend ist die Resonanz wohl sehr positiv, nachdem was ich so mitbekommen habe. Aber auch die kritischen Stimmen verhallen nicht im Nirvana. Die Jungs und Mädels vom ZDF reagieren auch auf diese Reaktionen, antworten auf Fragen und nehmen Verbesserungsvorschläge mit.

Der Leiter „Neue Medien“ beim ZDF Eckart Gaddum erläutert im Interview mit DWDL.de die Idee und die Gründe zum neuen Konzept. Martin (@martinhoffmann) hat via storify bereits einige Stimmen zum #relaunch12 zusammengefasst.

Weiterin sind die neuen Seiten auch für die Nutzung auf Smartphones und Tablets optimiert. Die mobilen Seiten sind unter m.zdf.de und m.heute.de erreichbar. Damit richtet man sich an die wachsende mobile Nutzung von Online-Angeboten.

Fazit

Das ZDF entpuppt sich mehr und mehr als innovativer Fernsehsender, welcher mit neuen Sendeformaten, technischen Themen wie z.B. dem SecondScreen und SocialTV und nun eben auch einem neuen Webauftritt von sich Reden macht. Dabei wagt man durchaus Risiken. Es bleibt zu wünschen, dass sich andere Sender auch in diese Richtung entwicklen.

Beim Bayrischen Rundfunk z.B. gibt es ja demnächst die Rundshow (@rundshow) – hoffen wir also, es macht weiter Schule! :)


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